
Trinkwasser-
gewinnung aus Nebel
15 neue CloudFisher für Marokko
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Im Januar 2017 begannen die Baumaßnahmen für die ersten 15 CloudFisher, im Mai waren die neuen Kollektoren fertiggestellt. Die Bauarbeiten in der unwegsamen Bergregion waren äußert mühsam und anstrengend. Desto mehr zählt am Ende der Erfolg.

In der Nebelsaison von Dezember bis Juni bildet sich regelmäßig dichter Nebel über den Bergen des marokkanischen Antiatlasgebirges.

Oberhalb des bereits 2013 aufgebauten Testkollektors entsteht das neue Projektfeld. Die Ausrichtung der einzelnen Kollektoren zur Hauptwindrichtung muss exakt ausgemessen werden. Nur so lassen sich die höchsten Wassererträge erzielen.

Der Transport des Baggers hinauf in die unwegsame Bergregion war die erste große Herausforderung für das Projektteam des deutschen Industriedesigners Peter Trautwein (WasserStiftung Ebenhausen). Eine weitere war der extrem felsige Boden am Berg. Für die Fundamente mussten große Löcher ausgebaggert werden.
Viele Arbeiten mussten vor Ort in mühsamer Handarbeit erledigt werden.

Damit die Nebelkollektoren den böigen Winden von bis zu 120 km/h standhalten, braucht es starke Fundamente. Handgefertigte Drahtkörbe sollen den betonierten Fundamenten Halt geben.
Die marokkanischen Projektmitarbeiter sind konzentriert bei der Sache: Die Fundamente müssen ganz exakt vermessen und ausgeschalt werden.

In die Fundamente werden die Stahlanker für die Hauptstützen betoniert.

Mit vereinten Kräften werden die schweren Stahlrohre der Kollektorrahmen in den Bodenverankerungen befestigt. Das ganze Team ist begeistert bei der Sache.

In 6 Metern Höhe richten Arbeiter die Gelenkschellen für die Stützstreben aus. Die vier Netze des CloudFisher haben eine Gesamtfläche von 54,24 m². Mit ihnen können durchschnittlich 22 Liter pro m² Trinkwasser gewonnen werden.

Das kleine Haus (rechts im Bild) ist Hochlandlabor, Technikraum und zugleich Wohnhaus für das gesamte Team. Über mehrere Wochen hinweg lebten die Männer hier auf engstem Raum zusammen. Die kleinen Solarpaneele am Dach sichern die Stromversorgung. Trinkwasser liefert der bereits 2013 installierte Testkollektor.

Mohamad arbeitet seit vielen Jahren für die marokkanische NGO Dar Si Hmad. Er lebt in einem der Dörfer unterhalb des Mount Boutmezguida. Auch das Haus seiner Familie wird mit Nebelwasser versorgt.

Nach rund acht Wochen schwerster Arbeit am Berg stehen Anfang März 2017 die Stahlkonstruktionen für 15 CloudFisher.

Im Mai 2017 begann das Team damit, das 3D-Gewebe mit dem Kunststoff-Stützgitter zu verbinden.

Das Sandwich aus 3D-Gewebe und Stützgitter wird mit starken Gummiexpandern an den Stahlträgern befestigt. Anschließend werden die Wasserauffangrinnen montiert.

Die neuen Nebelkollektoren sind fertig.
Peter Trautwein und sein Team sind stolz und zufrieden. Die erste Hälfte der 30 CloudFisher ist aufgebaut. Im Frühjahr 2018 werden 15 weitere Kollektoren folgen.

Der Nebel kann kommen.
