Neues Nebelnetzprojekt in Bolivien
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Am Fuße der bolivianischen Ost-Anden, in der Valles Crucenos-Region, regnet es von April bis November nahezu gar nicht. Flüsse und Quellen trocknen aus, Trinkwasser muss rationiert und auf langen Fußmärschen aus weit abgelegenen Bergquellen geholt werden. Gemeinsam mit der WasserStiftung und der Oswald Stiftung fördert die Münchener Rück Stiftung ab Herbst 2019 ein neues Nebelnetzprojekt in dieser Region, in Alto Veladero. Das Projekt im Hochland von Bolivien ist der Gewinner unserer gemeinsamen Ausschreibung.
Keine leichte Juryentscheidung
Bis zum Einsendeschluss am 31. Mai 2019 hatten uns viele spannende Bewerbungen u.a. aus Chile, Kenia, Ecuador, Peru und dem Iran erreicht – keine leichte Entscheidung für die Experten-Jury. Das Rennen gemacht hat die in Nordspanien ansässige Hilfsorganisation Zabalketa, die schon viel Erfahrung beim Einsatz von Nebelnetzen unter anderem mit Partnern in Peru und Bolivien gesammelt hat. Zabalketa arbeitet bereits seit 1991 in der Entwicklungszusammenarbeit und hat sich zum Ziel gesetzt, zu einer fairen, nachhaltigen und gerechten Entwicklung beizutragen. Mit ihren Wasserprojekten will die Organisation Menschen in ärmeren Regionen den Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen sowie den nachhaltigen und effizienten Umgang mit der Ressource Wasser vermitteln.
Trinkwasser für eine Schule und 160 Bauernfamilien
Die Menschen in Veladero haben bereits erste Erfahrungen mit der Wassergewinnung aus Nebel. Zusammen mit ihrem lokalen Partner Instituto de Capacitación del Oriente (ICO) hatte Zabalketa bereits 2014/2015 Nebelkollektoren in der Region aufgestellt und zuletzt in einer Studie aus dem Jahr 2018 meteorologische Daten sowie Nebelwassermengen erfasst. Das Projektgebiet liegt in einer Bergregion mit weit verstreuten Dörfern – zwischen 500 und 3.000 Metern über Meereshöhe. Dort konnten beeindruckende Wasserergebnisse erzielt werden.
Nächste Schritte
Wie geht es weiter? Noch im Herbst 2019 werden bei einem Projektbesuch vor Ort die genauen Standorte der neuen Nebelfänger festgelegt. Dazu werden wichtige Aspekte untersucht: wie viele Nebelnetze werden benötigt, wie sind diese auszurichten? Gerade die exakte Ausrichtung zum Bergwind ist oft entscheidend für die Höhe der Wassererträge. In den Anden herrschen mitunter Windstärken von 70 bis 90 km/h. Deshalb kann das Projektteam auch erst vor Ort entscheiden, welches CloudFisher-Modell in Veladero zum Einsatz kommen soll: entweder der kleinere CloudFisher Mini oder der im starken Wind noch widerstandsfähigere CloudFisher Pro. Geht alles nach Plan, sollen die ersten CloudFisher schon bis Mitte 2020 installiert werden. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit Zabalketa und dem Instituto de Capacitación del Oriente sowie unseren deutschen Partnerstiftungen.
13. August 2019 MM