Nebelnetze in Bolivien
Covid-19 sorgt für Projektunterbrechung
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Die weltweite Ausbreitung der Corona-Pandemie hat auch vor den Grenzen Boliviens nicht haltgemacht. Bereits Mitte März 2020 wurde der Gesundheitsnotstand ausgerufen – das Corona-Virus legte das öffentliche Leben lahm. Der für April geplante Aufbau der ersten Nebelkollektoren in der Projektregion Alto Veladero musste auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
Gemeinsam mit der WasserStiftung und der Oswald Stiftung fördert die Münchener Rück Stiftung seit Herbst 2019 den Aufbau von Nebelnetzen in Bolivien. Dabei arbeiten wir eng mit der nordspanischen Hilfsorganisation Zabalketa zusammen, die bereits viel Erfahrung beim Einsatz von Nebelnetzen in Peru und Bolivien gesammelt hat. Zabalketa hatte unsere Ausschreibung gewonnen und das Projekt initiiert.
Anfang des Jahres hatte noch alles sehr gut ausgesehen. Im Dezember 2019 war der große Materialtransport für 14 moderne CloudFisher, bestehend aus Netzgewebe, verzinkten Aluminiumstangen, Auffangrinnen und vielem mehr auf die lange Reise von Hohenbrunn in Bayern bis ins Hochland von Bolivien gegangen. Nach einigen logistischen Überraschungen und Herausforderungen sowie langwierigen Zollverhandlungen kamen die Materialien schließlich im März 2020 wohlbehalten in der Gemeinde Vallegrande an und wurden von unserem Projektpartner vor Ort, dem Instituto de Capacitación del Oriente (ICO), in Empfang genommen. Die Baumaterialien mussten aber pandemiebedingt von ICO eingelagert werden und warten seitdem auf ihren Einsatz.
Die wirtschaftliche, soziale wie auch politische Lage in Bolivien macht das Land leider besonders anfällig für die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie. Durch die verhängten Maßnahmen ist die Wirtschaft des Landes nahezu zum Erliegen gekommen. Krankenhäuser stießen bereits nach kurzer Zeit an ihre Kapazitätsgrenzen, das Gesundheitssystem ist seitdem überlastet. Die politische Lage ist wegen der immer wieder verschobenen Neuwahlen instabil. In der Projektregion Alto Veladero gab es bereits im März 2020 die ersten Infizierten, seitdem kommt es immer wieder zu Neuinfektionen. Unser Projektpartner ICO hat seine Büro- und Schulungsräume in Vallegrande den örtlichen Gesundheitsbehörden zur Verfügung gestellt. Sie sollen der Versorgung von infizierten Personen dienen. Die Mitarbeiter arbeiten zur Zeit überwiegend im Homeoffice und versuchen die Bevölkerung vor Ort soweit wie möglich zu unterstützen.